Am 18. Mai fand in der Buchhandlung am Rathaus die zweite Lesung im Quartier statt. Inka Hahn, Christa Heise-Batt und Hans
Dieter Pagalies begeisterten die zahlreich erschienen Gäste.
Inka Hahn las kurze Geschichten von Wolfgang Sieg: “Ohlsdorf lebt” und “Engel inne U-Bahn”
Christa Heise-Batt stellte Plattdeutsche Geschichten aus der Region vor
und Hans-Dieter Pagalies hat Liliencrons "Pidder Lüng" und Auszüge aus "Geschichten aus Bollerup" von Siegfried Lenz unterhaltsam vorgetragen.
Freuen Sie sich auf eine brandneue Veranstaltungsreihe des Quartiermanagements!
In diesem Jahr finden 4 Lesungen mit interessanten Autoren in den unterschiedlichsten Locations statt.
Die Lesungen beginnen um 19:30 Uhr und
der Eintritt ist frei!
13.10.2018 im Restaurant Fantasia d' Italia bei Alberto
Lesung mit dem Auto Wolf-Ulrich Cropp
Auszug aus seinem aktuellen Buch "Jenseits der Westwelt" - Wasser • Wüste • Eis:
Fahrensmann Klaus weckte uns um sechs Uhr von der Brücke aus
per Lautsprecher mit seinem Standardspruch: »Raus aus euren Höhlen,
erhebt die müden Leiber, die Pier steht voller nackter Weiber.« Dann
folgten Uhrzeit, Datum, die Position, das Etmal, Geschwindigkeit,
Windstärke und Außentemperatur. Eines Morgens saß Jan auf seiner Koje.
»Jungs, heut‘ Nacht hatt‘ ich ‘nen tollen Traum.«
»Lass hören!«
»Also, ich hab‘ von Claudia Schiffer geträumt. Sie stand oben auf der
Leiter, wir haben zusammen tapeziert …«
»Und?«, fragte Fritz erwartungsvoll.
»Als ich aufwachte …«
Segelalarm! Die schrille Glocke riss uns hoch. Ein Geräusch, das noch
lange nachklingen wird. Wir rannten an Deck, nahmen Aufstellung.
»Brassen!«, kommandierte der Bootsmann. Windsprung. Noch mehr
Segel kürzen. Sturm tobte mit ungeahnter Heftigkeit. Mikhail Sukhina
bewährt sich als Wetterfuchs. Wird er der wütenden See trotzen?
Die Khersones übernahm er 1990, bald nach der Fertigstellung. Der
Großsegler wurde auf der Danziger Lenin-Werft gebaut, Lech Walesa
soll als Elektriker auf ihr die Strippen gezogen haben. Benannt ist das
Schiff nach der griechischen Siedlung »Khersones«, der heutiger Stadt
Sevastopol auf der Krim.
Oben im Kartenhaus meinte Heinz, einst Maschinist auf großer
Fahrt: »Unser Kurs stimmt nicht. Wir müssen Kap Hoorn viel westlicher
angehen. So landen wir irgendwo an der Felsküste.«
»Richtig! Frühere Kap Hoorniers gingen das Kap mit einem weit ausholenden
Schlag von Westen her an. Bei dem harten Sturm gelangen wir
so knappe sechzig Meilen vor der Küste in arge Bedrängnis, werden ans
gefährliche Falso Cabo gedrückt. Für großartige Segelmanöver reicht
der Raum nicht! Na, hoffentlich hatte der Käpt‘n alles im Griff auf dem eilenden Schiff!
Klaus, auch mal Skipper auf großen Pötten gewesen, erschien und zog
bedächtig an seiner Pfeife: »Immer mit der Ruhe. Macht euch man keine
Gedanken … und vom Kap kriegen wir sowieso nichts mit. Es steckt in
Nebel und Dunkelheit. Wird außerdem zu weit weg sein.«
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei der Lesung mit Wolf-Ulrich Cropp
Foto: Pixabay - Dariusz Sankowski
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